Das diesjährige Symposium fand am 17.03.2007 in Berchtesgaden statt. Die meisten der über 50 Teilnehmer waren bereits am Vortag in das Intercontinental Mountain Resort gereist. In diesem einzigartigen Hotel konnten in über 1000 m Höhe bei einem eleganten Abendmenü die ersten Gespräche unter den Kollegen geführt werden. Gerade die vielen neuen Mitglieder bekamen so einen kleinen Einblick in den Verband und die Aktivitäten seiner Mitglieder. Der Ausklang fand am offenen Kamin der Bar statt, bei dem sogar einige Tanzschritte zur Livemusik gewagt wurden.
Das Symposium eröffnete Prof. Biedert mit seinem Referat über Pathologien rund um die Patella – immer noch ein „schwarzes Loch“. Vom lateralen Hyperkompressionssyndrom ging es über Patellaluxation, Plica synovialis, Hoffa-Impingement und Knorpelschäden zu den Sehnenverletzungen. In klaren Worten und Bildern wurden die verschiedenen Pathologien und deren Ursachen ebenso erläutert wie die konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten. Auch den erfahrenen Therapeuten konnten die Ausführungen Anregungen für die eigene Arbeit geben.
Der zweite Teil stand ganz im Zeichen von Hämoglobin und Blutdoping. Herr Dr. Jakob skizzierte die Veränderungen der Hämoglobingrenzwerte zwischen 1997 und 2004 der FIS und berichtete über erste Ergebnisse der WADA-Studie 2006 zur Frage der Grenzwertüberschreitung bei natürlich erhöhtem Hämoglobin. Die Untersuchungen zeigen gerade die Notwendigkeit von standardisierten Blutkontrollen zur Verlaufsbeobachtung und Erkennung unphysiologischer Laborwertveränderungen. So könnten individuelle Grenzwerte genutzt werden, um Zielkontrollen in der Dopingfahndung einzusetzen. Herr Prof. Peschel erläuterte die Hintergründe der Blutbildung sowie die Einflüsse von Epo und anderer Faktoren. Die genetischen Ausnahmefälle stellen nach seinen Ausführungen eine absolute Rarität dar. Herr Dr. Augustin betonte aus NADA-Sicht die Notwendigkeit standardisierter Tests, die auch zwischen den Organisationen und Verbänden abgestimmt sind. Der Weg auch der Dopingkontrolleure wird sich hin zu Zielkontrollen bei unphysiologischen Laborwerten entwickeln. Die anschließende Diskussion bezeugte das rege Interesse an diesem Thema.
Nach dem Mittagessen fand die diesjährige Mitgliederversammlung statt. Hier wurde nach den Berichten des Vorstandes über die Mitgliederbefragung zur Verbandsarzttätigkeit und zur Umsetzung einer Kooperationsvereinbarung zwischen den Verbandsärzten und den Sportverbänden gesprochen. Die doch teils sehr unterschiedlichen Vergütungsregelungen sollten vereinheitlicht werden, wobei gerade eine angemessene Entschädigung der tätigen Ärzte schwer zu ermitteln ist und Besonderheiten des Sportverbandes berücksichtigt werden müssen. Von den angeschriebenen 63 Sportverbänden des DOSB hat nur ein Drittel geantwortet, wobei davon 13 Verbände die Kooperationsvereinbarung umgesetzt haben. Weitere Themen waren die Haftpflichtproblematik der betreuenden Ärzte und die Mit- und Ausgestaltung weiterer Kongresse und Symposien.
Eine kurze Verschnaufpause konnte bei der Besichtigung oder Probefahrt einiger neuer BMW-Modell oder im Spa-bereich genossen werden. Und schon ging es weiter an die Kunsteisbahn am Königssee. Hier standen die Rodelstars Patric Leitner und Alexander Resch mit Trainer und Helfern bereit, um uns einmal richtig rodeln zu lassen. Es gab eine kurze Einführung und einen Helm und schon konnte die Fahrt im Eiskanal ab dem Kreisel beginnen. Die Geschwindigkeit stieg bis auf 70 km/h und in der großen Zielkurve waren ca. 2G zu spüren, so dass es den Kopf ein wenig nach unten drückte. Blessurenfrei verließen wir die Bahn und fuhren in eine original oberbayerische Hütte zum Huber Sepp. Mit zünftiger Musik und einem frisch gezapften Bier wurden wir empfangen und konnten bald darauf den leckeren Schweinsbraten verzehren. Die Sieger des Rodelns wurden mit Medaillen und einem Birnenschnaps geehrt – es gilt im nächsten Jahr den Preis zu verteidigen. Bei vielen unterhaltsamen Gesprächen und den kühlen Getränken konnten sich die Mitglieder besser kennen lernen und es wurden die letzten Wettkämpfe, Behandlungen oder auch privates besprochen.
Am Sonntag morgen verabschiedete sich das Berchtesgadener Land mit strahlendem Sonnenschein, so dass nach einem ausgiebigem Frühstück sich noch einige in den Außenpool legten, um das Flair und die Aussicht zu genießen. Andere nutzten das Wetter zu Wanderungen an den Königssee oder auf die umliegenden Berge. Leider kam dann schon die Zeit der Abreise und ein sehr gelungenes Wochenende war zu Ende gegangen. Jetzt schon darf man auf das Symposium im Jahre 2008 gespannt sein.