Einleitung / Problemstellung: Schuheinlagen (SE) werden im Breiten- und auch im Spitzensport
eingesetzt, um Beschwerden und Fehlstellungen zu mindern sowie Leistung zu steigern. In dieser
Arbeit sollte die Frage beantwortet werden, ob das Tragen von SE nach dem Prinzip der axialen Aufrichtung
(IOS-Technik) zu Veränderungen der Fußdruckparameter führt und Unterschiede zwischen
Sportlern und Nicht-Sportlern - differenziert auf der Basis der körperlichen Aktivität - bestehen.
Methodik: Im Rahmen einer interventionellen Beobachtungsstudie erfolgte die pedobarographische
Analyse von 112 Probanden (73 Frauen [Alter 48,2±13,9 Jahre; Gewicht 70,2±12,7 kg; Größe 168±5
cm]; 39 Männer [44,8±15,2 Jahre; 82,1±16,2 kg; 179±7 cm] jeweils MW±SD), ohne SE zuvor und eine
Überprüfung der körperlichen Aktivität mittels Fragebögen. Danach erfolgte die Einlagenversorgung
als protokollarisch überprüfte Intervention über 6 Monate und nachfolgend die erneute Messung
aller Parameter. Eine Unterteilung der Probanden erfolgte auf der Basis der Sportaktivität/Woche
in Sportler (>3 Tage/Woche; n=36) und Nicht-Sportler (<1 Tag/Woche; n=43).
Ergebnisse: In der Gesamtgruppe waren nach Intervention signifikante Verringerungen der Druckparameter
beider Füße nachzuweisen, z.B. Mittelfuß (rechts prä 1,35±0,85, post 0,99±0,70; links prä
1,54±0,78, post 1,09±0,66 Ns/cm²; MW±SD p<0,001). Zusätzlich verringerte sich die Doppelschrittlänge
(p<0,05) und vergrößerte sich die „Effektive Fußlänge“ (p<0,01) des linken Fußes signifikant.
Nicht-Sportler wiesen neben einer Verringerung der Doppelschrittlänge (p<0,05) signifikante Verringerungen
des Drucks unter beiden Mittelfüßen (links: p<0,05; rechts: p<0,01) auf, Sportler hingegen
ausschließlich im Bereich linker Mittelfuß (p<0,05). Nicht-Sportler waren zum zweiten Messzeitpunkt
aktiver (p<0,05) als zu Beginn, bei Sportlern bleib dies unverändert.
Diskussion / Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Schuheinlagen
in der Lage sind, die Statik des Fußes zu verändern. Die Veränderungen waren bei
Nicht-Sportlern deutlicher, diese wurden sogar über den Studienverlauf mit der SE aktiver.
Nicht-Sportler profitieren wie Sportler durch statische Veränderungen des Fußes, aber zusätzlich
durch eine Erhöhung des Aktivitätsniveaus.